Zum Inhalt springen

Gasmanager und Ex-Kanzler Gerhard Schröder und seine Frau haben Corona

Doppelt geimpft, geboostert – und trotzdem infiziert: Gerhard Schröder und seine Frau sind nach SPIEGEL-Informationen coronapositiv. Der Gaslobbyist und frühere Kanzler hat leichten Husten. Soyeon Schröder-Kim zeigt keine Symptome.
Soyeon Schröder-Kim, Gerhard Schröder

Soyeon Schröder-Kim, Gerhard Schröder

Foto: Filip Singer / EPA

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich nach SPIEGEL-Informationen mit Corona infiziert. Auch bei seiner Ehefrau Soyeon Schröder-Kim wurde das Virus nachgewiesen.

Schröder-Kim hatte sich testen lassen, weil ihr Mann leichten Husten hat. Ein Schnelltest schlug zunächst nicht an. »Ich habe trotzdem sicherheitshalber den PCR-Test gemacht«, teilte sie dem SPIEGEL mit. Dieser sei dann positiv ausgefallen.

Schröder-Kim ist bisher symptomfrei. Sowohl der Altbundeskanzler als auch seine Frau haben eine Auffrischungsimpfung erhalten. Beiden geht es SPIEGEL-Informationen zufolge den Umständen entsprechend gut.

Schröder war zuletzt wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Aussagen in der Ukrainekrise in die Kritik geraten. Am Wochenende hatten Unionspolitiker die Schließung von Schröders Büro gefordert.

Kritik wegen Nähe zum Kreml

Schröder hatte zuvor die deutsche Absage an Waffenlieferungen in die Ukraine verteidigt und die ukrainische Kritik daran mit deutlichen Worten zurückgewiesen. »Ich hoffe sehr, dass man endlich auch das Säbelrasseln in der Ukraine wirklich einstellt«, sagte er in dem Podcast »Die Agenda«. »Denn was ich dort vernehmen muss, auch an Schuldzuweisungen an Deutschland, wegen der ja vernünftigen Absage an Waffenlieferungen, das schlägt manchmal doch dem Fass den Boden aus.«

Schröder ist seit seiner Zeit als Bundeskanzler mit dem russischen Präsidenten Putin befreundet. Er ist zudem Wirtschaftslobbyist und fungiert als Aufsichtsratschef des russischen Staatskonzerns Rosneft. Die russische Tageszeitung »Kommersant« berichtete 2020, Schröder erhalte für seine Tätigkeit eine Entschädigung in Höhe von 600.000 Euro.

In Deutschland wird der 77-Jährige immer wieder wegen seines Engagements für die vom Kreml kontrollierten Konzerne Gazprom und Rosneft kritisiert. Der Ex-Kanzler betont stets, dabei handele es sich um seine Privatsache.

Anmerkung der Reaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, Schröder und seine Frau seien trotz Auffrischungsimpfung krank. Tatsächlich sind sie infiziert, aber weitgehend symptomfrei. Wir haben die Stelle angepasst.

asc/mah