AlphaTauri: Ricciardo nur eine Option, falls kein Junior F1-bereit ist

Daniel Ricciardo wäre eine Option für das AlphaTauri-Cockpit 2024, aber nur falls kein anderer Red-Bull-Junior bereit für die Formel 1 wäre - De Vries muss Leistung zeigen

(Motorsport-Total.com) - AlphaTauri-Teamchef Franz Tost sieht Daniel Ricciardo nur als Option für sein Team, sollte kein anderer Red-Bull-Junior bereit für die Formel 1 sein. Der Australier ist 2023 Reservefahrer von Red Bull und wird für 2024 mit einem Cockpit in einem der beiden Teams in Verbindung gebracht - zuletzt auch mit dem Cockpit von Sergio Perez im A-Rennstall.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Bekommt Daniel Ricciardo wieder ein Stammcockpit? Zoom

Auch AlphaTauri wäre eine Möglichkeit, doch Tost sieht das Team weiter als Einstieg für junge Fahrer, nicht als Auffangbecken für einen routinierten Piloten wie Ricciardo: "Die Teamphilosophie ist natürlich junge Fahrer auszubilden", sagt der Österreicher. Er sagt aber auch: "Die Performance entscheidet."

Das heißt: Fahrer aus dem Nachwuchskader von Red Bull hätten den Vorzug. Sollte sich aber keiner aufdrängen, dann wäre die Tür für jemanden wie Ricciardo offen.

Eigentlich ist der Pool an Fahrern groß genug, denn alleine in der Formel 2 sind sechs Piloten von Red Bull unterwegs. Die besten Karten besitzt zu Saisonhalbzeit Ayumu Iwasa, der als Dritter um den Titel kämpft und dem Tost eine "gute Leistung" bescheinigt. Auch Dennis Hauger (5.), Enzo Fittipaldi (7.), Zane Maloney (9.), Jak Crawford (15.) und Isack Hadjar (16.) gehören zum Aufgebot.

"Ich sehe sie früher oder später in unserem Team", sagt Tost und nennt dabei Iwasa und Hadjar namentlich, "aber wenn der Zeitpunkt zu früh ist, müssen wir eine andere Lösung finden".

Doch der scheidende Teamchef betont: "Bis jetzt wurde das noch nicht besprochen. Bislang ist bei unserem Team alles wie immer."

Was ist mit Liam Lawson?

Doch da wäre ja auch noch Liam Lawson, der wie Ricciardo Ersatzfahrer bei Red Bull ist und 2023 in der japanischen Super Formula um den Titel kämpft. Er durfte 2022 bereits drei Freie Trainings für Red Bull und AlphaTauri bestreiten und wäre ebenfalls einer der Youngster, die in Frage kommen.


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"Liam hat gute Arbeit geleistet, als er im vergangenen Jahr für uns in Abu Dhabi gefahren ist, und er macht auch in Japan derzeit einen guten Job, weil es eine ziemlich harte Meisterschaft ist", lobt Tost den Neuseeländer. "Und wie gesagt: Es ist eine Frage der Performance."

"Wir müssen erst einmal herausfinden, welcher Fahrer verfügbar und reif genug ist, um in ein Formel 1-Auto zu steigen. Das werden wir sehen. Derzeit ist noch nichts entschieden", so Tost.

De Vries hat es in der eigenen Hand

Aktuell fährt der Rennstall, der 2024 einen neuen Namen erhalten soll, mit Yuki Tsunoda und Nyck de Vries. Vor allem der Platz des Niederländers wackelt bedenklich und könnte noch während der laufenden Saison fallen, denn auch sein Fürsprecher Helmut Marko hatte in diesen Tagen unverblümt gesagt, dass man mit de Vries' Leistung "nicht zufrieden" sei.


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Laut Tost hat es der Youngster aber selbst in der Hand: "Nyck entscheidet, nicht das Team", stellt er klar. "Wenn er eine gute Performance zeigt, warum sollten wir ihn dann austauschen?"

Das war bislang allerdings nicht der Fall. De Vries hängt den Erwartungen deutlich hinterher und hat gegen Tsunoda klar das Nachsehen. Tost weiß jedoch, dass der Saisonstart für keinen der Rookies einfach war. Aber: Jetzt auf bekannten Strecken erwartet er eine klare Leistungssteigerung.

Schwieriger Start für Rookies

"In der Formel 1 hat jeder Fahrer Druck", sagt Tost. "Und wir werden sehen, wie sich Nyck hier und in Silverstone schlägt, denn er kennt diese Strecken. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Rookie-Fahrer heutzutage wirklich in einer schwierigen Situation sind."


Denn auf Strecken wie Melbourne oder Miami waren die Nachwuchspiloten zuvor noch nicht unterwegs, hinzu kommt das Sprintformat auf schwierigen Strecken wie Baku.

"Das bedeutet, dass die Wochenenden wie im Flug vergehen. Für die Rookie-Fahrer ist das wirklich sehr, sehr schwierig. Jetzt kommen sie zumindest auf Rennstrecken, die sie kennen, das sind Österreich, Silverstone, Spa, Budapest, Monza. Und ich denke, das hilft ihnen mehr, auch um dort selbstbewusster zu sein."

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