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„Die Stadt hat mir viel gegeben"

Nick Cave begeistert bei Rückkehr in die Berliner Waldbühne

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Der Mittwochabend startet um kurz nach 19 Uhr mit „Get ready for love“. Und wohl selten gibt es so viel Liebe von der Bühne herunter: Nick Cave sucht engen Kontakt zu seinen Fans, ständig klatscht er Hände in der ersten Reihe ab, schreitet die Bühne ab von links nach rechts, spricht kurz mit den Fans, schreibt gegen Ende sogar einmal ein Autogramm.

Die Waldbühne war ausverkauft, für Nick Cave und seine Bad Seeds eine Heimkehr. In Berlin hat er gelebt, in der Waldbühne schon gespielt.

„Berlin sieht auf schöne Art abgefuckt aus. Die Stadt hat mir viel gegeben“, sagt er. Den neuen Song „Carnage“ widmet er der Stadt und erzählt danach, dass er „The Mercy Seat“ damals in den 1980ern der Dresdener Straße in Kreuzberg geschrieben hat. Jubel im Publikum. Er bedankt sich zum Teil auf Deutsch: „Dankeschön. Thank you, that’s so kind of you.”

Man merkt, wie wohl sich der Mann im dunklen Dreiteiler auf der Bühne fühlt. Abseits der Bühne hatte er ja gerade den Tod seines zweiten Sohnes zu beklagen. „Dieser Song ist für die Kinder”, kündigt er „O Children“ an. Bei „City of Refuge“ greift er zur Mundharmonika. „Habe ich im Lockdown gelernt“, so Cave.

Erstes Power-Highlight, das immer schneller werdende „Jubilee Street“. Cave schmeißt in Rocker-Manier zwei Mikrofonständer herum. Wie immer wechselt Cave zwischen rauen und saften Tönen, zwischendurch sitzt er auch immer wieder allein am Piano. Aber er hat auch eine Pianistin, die er ausführlich vorstellt: „Das ist Carly, sie ist neu. Sie ist gut. Sie ist sehr scheu und mag es gar nicht, wenn die Aufmerksamkeit auf sie gerichtet wird.“ Und dann wendet er sich an seinen alten Wegbegleiter Warren Ellis. „Das ist Warren, er ist in keiner Hinsicht neu.“

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Nick Cave spielte zweieinhalb Stunden und wechselte zwischen rauhen und sanften Tönen

Aber auch die Fans sind mit Nick Cave gealtert, einmal schwingt einer aus den vorderen Reihen eine Krücke im in die Luft. Wim Wenders (Caves Musik ist auf dem Soundtrack von „Der Himmel über Berlin“) tanzt samt Ehefrau Donata im Innenraum und filmt mit dem Handy immer wieder die Ränge der Waldbühne, weiter oben treibt sich Tom Tykwer herum.

Nach guten zweieinhalb Stunden und zwei Zugaben-Blöcken ist’s vorbei. Was für ein Konzert!

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Themen: Berliner Kultur Internationale Stars Konzertkritik Musik Nick Cave Waldbühne

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